Auch ohne die vielen Corona-Infektionen in zahlreichen Schlachtbetrieben - unter anderem der Tönnies-Gruppe - sind die miserablen Arbeits,- und Wohnbedingungen für die dort kurzzeitig lebenden, osteuropäischen Arbeiter:innen sowie das Wegschauen der zuständigen Behörden einer breiten Öffentlichkeit durchaus bekannt. Von den Lebensbedingungen der zu verarbeitenden Tiere ganz zu schweigen.
In ihrem Dokumentarfilm nähert sich Yulia Lokshina diesem Thema auf mehreren Ebenen: Die der osteuropäischen Leiharbeiter:innen, die in der westdeutschen Provinz in einem Schlachtbetrieb ums Überleben kämpfen, sowie die der Aktivist:innen, die sich gegen die untätigen lokalen Behörden zur Wehr setzen. Gleichzeitig wird die Perspektive von Münchener Gymnasiast:innen aufgezeigt, die das Theaterstück „Die Heilige Johanna und die Schlachthöfe“ von Berthold Brecht proben und versuchen, den alten Text mit heutigen kapitalistischen Wirtschaftsstrukturen ins Verhältnis zu setzen. Verknüpft mit den Sichtweisen der Schüler:innen, berichtet der Film von den Bedingungen der Leiharbeit und Arbeitsmigration im deutschen Kontext, die für die einen Gefahr und Ausbeutung und für die anderen Profit bedeutet. (Lokshina, D 2019)
Wir zeigen den Film in all den Originalsprachen, die im Schlachthaus gesprochen werden, mit deutschen Untertiteln.