Es lesen Kerstin Brune, Behzad Karim Khani, Yade Yasemin Önder und Przemek Zybowski, vorgestellt von Linn Penelope Micklitz
Ein großer Abend der Romandebüts. Aus vier besonders vielversprechenden Erstlingen wird im
Ost-Passage Theater gelesen. Bei der Auswahl haben wir auf eine möglichst große Bandbreite geachtet – in Bezug auf die Autor*innen, den Stil und die Themen der Bücher: Es geht um eine außergewöhnliche Mädchenfreundschaft und die Tragikomik des Aufwachsens in der tiefsten Provinz (Kerstin Brune: „Die Jahre des Maulwurfs“,
Penguin), um das Schicksal zweier iranischstämmiger Brüder im Gangmillieu Neuköllns (Behzad Karim Khani: „Hund Wolf Schakal“,
Hanser Berlin), um eine so düstere wie irrsinnig komische Kollage über toxische Familienverhältnisse, Essstörung und Identität (Yade Yasemin Önder: „Wir wissen, wir könnten, und fallen synchron“,
KiWi) und den Versuch, die Bruchstücke einer von Flucht, Diktatur und Einsamkeit geprägten Vergangenheit zusammenzufügen (Przemek Zybowski: „Das pinke Hochzeitsbuch“,
Luchterhand). Moderiert wird das Ganze von Linn Penelope Micklitz. Wer sich für die Stimmen von morgen interessiert, sollte sich diesen Abend freihalten.
Kerstin Brune, geboren 1979 in Gütersloh, studierte Philosophie und Germanistik. Sie schrieb als freie Autorin u. a. für die
heute show online und betreibt einen größeren
Twitter-Account. 2015 war sie Twitter-Kolumnistin des
ZEITmagazins („Große Pause“), im darauffolgenden Jahr erschien ihr mehrseitiger Artikel „Das wirklich wahre wilde Leben“ im
ZEITmagazin. Seit vielen Jahren unterrichtet sie als Lehrerin an einem Gymnasium.
Behzad Karim Khani, geboren 1977 in Teheran, kam 1986 mit seiner Familie nach Deutschland. Er studierte Medienwissenschaften und lebt heute in Berlin-Kreuzberg, wo er schreibt und die
Lugosi-Bar betreibt.
Linn Penelope Micklitz, geboren 1992 in Ilmenau, lebt seit 2011 in Leipzig, wo sie als Moderatorin, Dozentin und Autorin arbeitet. Seit Abschluss ihres Studiums am
Deutschen Literaturinstitut Leipzig ist sie Literaturredakteurin beim Stadtmagazin
kreuzer. Bis Februar 2023 vertritt sie Jörn Dege am
Deutschen Literaturinstitut als Geschäftsführerin. Sie war Stipendiatin bei der Werkstatt für junge Literatur Graz und der Literaturwerkstatt "Nature Writing" von Matthes & Seitz und dem
Literaturhaus München. 2020 erhielt sich den
Eobanus-Hessus-Preis. Im Oktober 2022 erscheint ihr Buch „Abraum, schilfern“ bei
Trottoir Noir.
Yade Yasemin Önder, studierte Literatur- und Erziehungswissenschaften an der
HU Berlin, Literarisches Schreiben am
Deutschen Literaturinstitut Leipzig und Szenisches Schreiben an der
Universität der Künste Berlin. Ihr erstes Theaterstück „Kartonage“ wurde zu den Autorentheatertagen 2017 eingeladen und am
Wiener Burgtheater uraufgeführt. 2018 war sie Gewinnerin des
open mike in der Kategorie Prosa, 2019 Preisträgerin des
Martha-Saalfeld-Förderpreises, 2020 erhielt sie das Arbeitsstipendium Literatur des
Berliner Senats und eine Einladung zum
Heidelberger Stückemarkt.
Przemek Zybowski, 1976 in Łódź, Polen, geboren, reiste 1985 nach Deutschland aus. Er arbeitet heute als Psychiater in Zürich. Darüber hinaus war er als Regieassistent an verschiedenen Theatern (u.a.
Berliner Ensemble, Schauspielhaus Hamburg), verfasst Theaterstücke, die an mehreren Bühnen in Deutschland aufgeführt wurden, und gewann den österreichischen Literaturpreis
Floriana.
Mehr Informationen zum Festivalprogramm des
Literarischen Herbstes:
https://literarischer-herbst.com/