TRILOGIE HIER #3 „Erinnerung an eine Landschaft – Für Manuela
Bild: _copyright by DEFA Stiftung, Eberhard Geick, Karl Farber.jpg
Von 1979 bis 1982 wird das Dorf Magdeborn, das der Braunkohleförderung südlich von Leipzig im Weg steht, vollständig abgerissen. Die Einwohner*innen werden überwiegend gegen ihren Willen nach Grünau, Schönefeld und Borna umgesiedelt. Die Menschen, die in diesem filmischen Requiem ihre Stimmen erheben, sprechen offen und unverblümt über ihre Erfahrungen und bezeichnen sich selbst als Bauernopfer für die wirtschaftlichen Interessen des Staates. Kurt Tetzlaffs„Erinnerung an eine Landschaft – Für Manuela“ symbolisiert nicht nur den Verlust der Heimat und die Zerstörung der Natur, sondern erzählt auch von der Wiederherstellung zerstörter Kulturlandschaften und der Geburt von Manuela als Sinnbild für einen Neuanfang. (Tetzlaff, DDR 1984 – FSK 0)
Die AG Kino zeigt den Film als Teil ihrer kuratierten Trilogie HIER über Regionalgeschichte im Wandel. Leipziger Osten, Leipzig und Osten. Was prägt die Orte, an denen wir leben? Drei Filme richten im September das Licht des Projektors auf filmische Formen von lokalem Gedächtnis. Dokumentarische Zeitkapseln erzählen – stilistisch ganz unterschiedlich – von Tagebau, Wende und Gentrifizierung, von Verdrängung, Umbrüchen und Neuanfängen in und um Leipzig. Wie gehen wir HIER und heute mit Geschichte und Gedächtnis der Region um?