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Subkultur braucht Schutz! Wie stoppen wir die Verdrängung unserer Ladenprojekte?
Veranstaltungsbild

Die Ladenprojekte im Leipziger Osten sind Räume des gemeinsamen Essens, der Musik, des Austauschs, des Aushandelns und der alternativen Lebensweisen. Sie sind seit vielen Jahren Räume der Subkultur, die den Leipziger Osten so besonders macht. Aktuell sehen sich viele der Ladenprojekte im Leipziger Osten massiven Verdrängungsprozessen ausgesetzt. Jedes Mal, wenn Projekte wie die E109, das Japanische Haus oder das Ery ihre Türen für immer schließen müssen, stirbt ein Stück Subkultur.
Diese Entwicklungen stehen in einem eindeutigen Zusammenhang mit Gewinnlogiken auf dem Immobilienmarkt. Gegen die Verknappung bezahlbaren Wohnraums, die Verdrängung von einkommensschwachen Haushalten und die Entmietungsstrategien einiger Eigentümer:innen wird bereits seit Jahren lautstark protestiert. Im Kampf um das Recht auf gutes Wohnen für alle sind u.a. Instrumente zum Schutz sozialer Milieus, zum gemeinnützigen Erwerb von Wohnraum und neue Vergabeverfahren von Baugrundstücken erstritten worden.
Das Gewerbemietrecht bietet bisher keinen Schutz für soziale oder (sub-)kulturelle Träger. Die Bedeutung der Ladenprojekte für den sozialen Zusammenhalt in der Nachbarschaft wird seit Jahren unterschätzt und politisch kaum gefördert. Oftmals fehlt es auch an Erfahrungen, wie sich die Betroffenen gegen Verdrängungsprozesse (erfolgreich) wehren können. Die Podiumsdiskussion im Rahmen der Housing Action Days 2024 macht deswegen einerseits auf die Verdrängung der Ladenprojekte und deren Folgen für die Stadtteilkultur aufmerksam. Andererseits werden im Gespräch Lösungsansätze und Strategien besprochen, mit denen wir die Ladenprojekte zukünftig als wichtige Gestaltungsräume schützen können.
Zum Podiumsgespräch laden Die Linke Leipzig Ost/Nordost und die E97 (ein akut von Verdrängung betroffenes Ladenprojekt) ein. Auf dem Podium sprechen wir mit Menschen vom Erythrosin und dem Japanischen Haus (zwei kürzlich verdrängte Ladenprojekte). Außerdem haben wir die IG Fortuna angefragt, von ihren langjährigen Erfahrungen als soziokultureller Ort an der Eisenbahnstraße zu berichten. Am Gespräch nehmen zudem Lauter Laeden (eine Leipziger Netzwerkinitiative für Gestaltungsräume) sowie die Kiezgewerbe UG (Beratungsstelle für von Verdrängung bedrohte Gewerbemieter:innen in Berlin) teil. Das Gespräch wird moderiert von der Recht-auf-Stadt-Aktivistin und Stadtforscherin Elisa Gerbsch.


Dauer: 120min
In Kooperation mit: Die LINKE Stadtverband Ost-Nordost & E97

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