Albert Speer war einer der engsten Vertrauten Hitlers. Unter seiner Leitung als Architekt sollte Berlin zur Welthauptstadt Germania verformt werden, und als Reichsminister für Bewaffnung und Munition und verfügte damit mitunter über 12 Millionen Zwangsarbeiter*innen. Trotzdem war Speer später als ein ‚guter’ Nazi bekannt, galt als Beweis, dass man auch unter der Naziherrschaft anständig bleiben konnte und musste nur 20 Jahre in Haft. Er hat viel daran gesetzt, seine eigene Geschichte runterzuspielen, zu verschönern, umzuschreiben; seine in den 60ern veröffentlichen Memoiren, in denen er die Legende des ‚guten‘ Nazis für sich schafft, wurden ein Bestseller.
1971 will Paramount Pictures und Andrew Birkin diese verfilmen und Speer selbst daran mitwirken lassen. Aus Gesprächen zwischen Speer und Birkin entstehen vierzig Stunden Tonbandmaterial. Vierzig Stunden purer Geschichtsrevisionismus, der beinahe verfilmt worden wäre, wenn der damalige Produktionsleiter Speer nicht letztendlich durchschaut und das Projekt gestoppt hätte.
Speer goes to Hollywood ist ein Zusammenschnitt aus diesen Tonbandaufnahmen und anderem Archivmaterial, mit dem Vanessa Lapa Speers Geschichtsrevisionismus entlarvt und vorführt. (Lapa, IL 2020 – FSK 12 [OmdU])