„Every something is an echo of nothing“ (j.c.) Jeder Klang, jedes Etwas ist ein Echo von
Nichts schreibt John Cage in ”Vortrag über etwas” (Silence). Konzipierte Stille eint die
Werke, mit denen sich “echo_von_nichts” auch im neuen Konzertprogramm EMPTY MIND
beschäftigt.
Es werden selten gespielte Werke der klassischen Moderne und zeitgenössischen Musik in
außergewöhnlicher Instrumentation und Darbietung aufgeführt, dazu gehören a-cappella
Stücke von Giacinto Scelsi bis hin zu John Cage sowie drei Auftragswerke (Tamara Friebel
AUS / Hannes Lingens D) für das Ensemble.
Das Ensemble “echo_von_nichts” besteht aus den Instrumentalsolist*innen Ingala
Fortagne/Sopran (D), Pina Rücker/Quarzglasschalen (D) und als Gast Hayden
Chisholm/Saxophon (NZ).
Tamara Friebel ist Künstlerin, Komponistin und Performerin. Seit 2002 in Österreich lebend,
studierte Friebel noch in Australien Soziologie und Theologie, ehe sie in die
Architektur-Meisterklasse von Zaha Hadid in Wien eintrat. Parallel studierte Friebel
Komposition bei Chaya Czernowin, Karlheinz Essl (elektroakustische Komposition) und
Detlev Müller-Siemens. Nach einem Aufenthalt am Royal College of Music in London wurde
Friebel eine Doktoratsstelle unter Liza Lim und Monty Adkins an der Huddersfield University
zugesprochen. Seit 2014 ist Tamara an der Universität Graz im Rahmen eines Arts-Math
Projekts.
Hannes Lingens ist ein Musiker und Komponist aus dem Bereich der zeitgenössischen und
experimentellen Musik. Pina spielt gemeinsam mit ihm im Leipziger „Ensemble Modele
Reduit“, das sich aus dem Festival ZIXP gegründet hat. Seine Komposition für
„echo_von_nichts“ wird in Wien uraufgeführt.
„Echo_von_nichts“ kann mit der durch die außergewöhnlichen Quarzglasschalen
erweiterten Instrumentalbesetzung den Klangraum, den bestimmte Kompositionen
erforschen, im Raum analog-akustisch dehnen. Die sphärischen Quarzklänge bekommen
wiederum durch andere Instrumentalisten / Vokalisten eine stabile Textur. Die Mischung
entsteht im fragilen Bereich der Obertöne. Quarzklangschalen werden ursprünglich als
Silizium-Tiegel industriell produziert, um darin Silizium-Granulat zu schmelzen, welches
Grundlage für Chips/Platinen und Wafer in der Halbleiterindustrie ist. Pina Rücker hat daraus
in den letzten 10 Jahren ein konzertbühnentaugliches Instrument entwickelt.
Ingala Fortagne und Pina Rücker begannen bereits 2007 musikalisch gemeinsam zu
experimentieren und zu improvisieren. Die Idee eines eigenständigen Duo Projektes
entstand 2016 mit dem Fokus auf konzipierte EnsembleImprovisation, teildeterminierte
Komposition, überlieferte (nicht-komponierte) Musik, klassische Moderne und
Uraufführungen. 2022 lädt sich Duo zum zweiten Mal einen Gastmusiker ein: Mit dem
außergewöhnlichen Jazz-Saxophonisten Hayden Chisholm verbindet Pina eine langjährige
musikalische Freundschaft. Sie traten u.a. in Stelzen und beim mdr - Musiksommer auf. Mit
seiner besonderen Klangästhetik ist er in Leipzig bekannt durch seine zahlreichen Konzerte
bei den Jazztagen - mit Nautilus, Root 70 oder den Film „Sound of Heimat“.