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IM KREIS DER FAMILIE #2: „Von wegen ‚Schicksal’“
Veranstaltungsbild

Irene Rakowitz, 48, geschieden, lebt mit zwei ihrer vier Kinder im Märkischen Viertel Westberlins. Ihr Leben war lange von der Unfreiheit geprägt, die vielen Hausfrauen in der BRD widerfuhr. Unter dem Einfluss studentischer Aktivitäten in ihrem Viertel emanzipiert sie sich von ihrem Mann und beginnt, ihre eigenen Bedürfnisse in den Vordergrund zu stellen. Dafür erntet sie Kritik – von ihren älteren Töchtern, der Gesellschaft und den linken Frauengruppen, bei denen sie politisch aktiv ist. Sie legt die Gründe für den Zerfall ihrer Familie radikal offen und lässt das Private politisch werden.
Reidemeister und Rakowitz, die sich aus der politischen Arbeit im Märkischen Viertel kennen, entwickeln den Drehplan für den Dokumentarfilm gemeinsam. Nach der Premiere auf der Duisburger Filmwoche 1979 entfacht der Film eine Debatte über die Rolle von Dokumentarfilmer:innen, denn Reidemeister bricht mit dem bis dahin gültigen Anspruch auf Objektivität und zeigt bewusst ihren subjektiven Blick. (Reidemeister, BRD 1979 – FSK 16)

Mehr Informationen: https://www.dokumentarfilm.info/29597-meilensteine-helga-reidemeisters-von-wegen-schicksal-1979

Wir zeigen den Film als Teil unserer kuratierten Reihe Im Kreise der Familie. Das Jahr geht mit großen Schritten auf das sogenannte Fest der Familie zu. Doch was ist Familie? Unsere Filme im Dezember drehen sich um Konstellationen abseits von Mutter, Vater, Kind. Ob in gefundenen oder selbstgewählten Familien, in Ablehnung oder Abwesenheit der biologischen – es wird aus verschiedensten Perspektiven klar, dass das Konzept Familie breiter gedacht werden kann und sollte, als eine durch Blutsverwandtschaft diktierte, lebenslange Verbindung. Schließlich hatte schon das Geburtstagskind vom 24. Dezember diverse Väter.


Dauer: 121min
In Kooperation mit: Stiftung Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen

Termine
Mittwoch, 11.12.2024 20:00 Uhr
Voll : 7€, Ermäßigt: 4€