Lale und ihre vier Schwestern wachsen nach dem Tod der Eltern bei ihrem Onkel auf. Als sie nach der Schule dabei beobachtet werden, wie sie unbeschwert mit ein paar Jungs im Meer spielen, entfachen sie einen Skandal in der Familie. Ihr Verhalten wird als Schande aufgefasst und führt zu drastischen Konsequenzen: Das Haus wird für die Mädchen zum Gefängnis, anstelle von Schulbildung gibt es nun Benimmunterricht, und Zwangsehen werden vorbereitet. Doch die fünf Schwestern, die alle eine große Sehnsucht nach Freiheit verspüren, beginnen, sich gegen die ihnen auferlegten Beschränkungen zu wehren. Regisseurin Deniz Gamze Ergüven bringt in einfühlsamer und kraftvoller Weise den mutigen Kampf der fünf Schwestern um Selbstbestimmung in einer patriarchalen Gesellschaft auf die Leinwand. Mit lichtdurchfluteten Bildern trotzt der Film dem dramatischen Geschehen und setzt der Brutalität Feingefühl und jugendliches Aufbegehren entgegen. (Ergüven, TR DE FR QA 2015 – FSK 12 – OmdU)
Wir zeigen den Film in der Originalsprache auf Türkisch mit deutschen Untertiteln.
Wir zeigen den Film als Teil unserer kuratierten Reihe Im Kreise der Familie. Das Jahr geht mit großen Schritten auf das sogenannte Fest der Familie zu. Doch was ist Familie? Unsere Filme im Dezember drehen sich um Konstellationen abseits von Mutter, Vater, Kind. Ob in gefundenen oder selbstgewählten Familien, in Ablehnung oder Abwesenheit der biologischen – es wird aus verschiedensten Perspektiven klar, dass das Konzept Familie breiter gedacht werden kann und sollte, als eine durch Blutsverwandtschaft diktierte, lebenslange Verbindung. Schließlich hatte schon das Geburtstagskind vom 24. Dezember diverse Väter.