Gustl ist nie der Populärste gewesen. Nie der Attraktivste oder der Interessanteste im Raum. Er trinkt, spielt Karten und hat gelegentliche Affären, wo er eigentlich nur die zweite Geige spielt. Er hat nur einen engen Freund und als er von diesem Freund eine Karte zum Weihnachtsoratorium geschenkt bekommt, geht er dahin. Jedoch, als er die Oper verlässt, wird er zu einem anderen Mensch. Sein Ruf ist ruiniert und seine Ehre ist dahin. Gustls Leben ist vorbei. Mindestens sieht er das so. Gustl zieht selbst den Schlussstrich. Für ihn gibt es keinen anderen Ausgang.
Das Stream of Consciousness Werk von Arthur Schnitzler ist eine der ersten Erzählungen in dieser Erzählart. Schnitzler nimmt die Lesenden mit auf eine Reise in die Psyche eines problematischen Mannes und seiner Logik, welche sich stellenweise seit mehr als hundert Jahren nicht verändert hat und heute, innerhalb der polarisierenden Vorstellungen über das eigene Geschlecht, durchaus aktuell bleibt.

Es spielen:
Leopold Geßele & Paul Spiering

Regie: Aleksandr Sterlev
Bühnenbild: Mara Bach

Inhaltswarnung: Im Stück werden Selbsttötungsfantasien thematisiert.

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