Ein Mann im freien Fall – gestern wie heute. Gustl ist kein Held. Kein Sympathieträger. Er trinkt, spielt Karten und gibt sich dem Schein männlicher Stärke hin. Doch als ein banaler Zwischenfall sein Selbstbild ins Wanken bringt, stürzt er in eine Spirale aus Scham, Wut und Verzweiflung. Was folgt, ist ein innerer Monolog voller verletzter Eitelkeit, Angst vor Gesichtsverlust – und der unfassbaren Konsequenz, die Gustl daraus zieht. Er irrt durch Wien herum scheut sich vor der Satisfaktion, die er selber eingefordert hat und gerät in eine selbstdestruktive Gedankenspirale...
Das Stream of Consciousness Werk von Arthur Schnitzler ist eine der ersten Erzählungen in dieser Art. Sie nimmt die Lesenden mit auf eine Reise in die Psyche eines problematischen Mannes und seiner Logik, welche sich stellenweise seit mehr als hundert Jahren nicht verändert hat. Die Gruppe um Regisseur Aleksandr Sterlev hat daraus ein psychologisches Kammerspiel entwickelt, das unter die Haut geht. Ein literarischer Spiegel für eine Gesellschaft im Wandel – damals wie heute.

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